Wir haben Glück im Unglück: Der Wind, zu stark und uns
entgegen kommen, hindert uns am Weiterfahren. Das heißt wir stecken fest! Das
wiederum jedoch an einem Luxushafen auf Korppoo (einer idyllischen Insel im
Schärengewimmel) den wir kostenlos und, bis auf wenige Fischer, auch für uns
alleine haben! Dusche und WC inklusive. Die Saison ist um, kaum noch jemand auf
dem Wasser und dass, obwohl es zwar herbstlich frisch, doch im goldenen
Herbstlicht umso schöner ist.
Finnische Trollwälder bieten außerdem allerlei Leckereien,
unter anderem auch ein Pilzmesser und eine Schüssel zum Transport der
Köstlichkeiten. So gab es heute zum Abendbrot Pfannkuchen mit Fisch und
Pilzpfanne, außerdem Stachelbeerkompott. Alles, bis auf die Pfannkuchen, selbst
ersammelt und erjagt. Ja auch das. Mit einem gefundenen Angelhaken und
Stachelbeeren, erbeuteten Malte und Jost, ich im hielt mich im Hintergrund, am
Steg einen der zahlreich umherspringenden Fische! Entschuppt und gebraten wohl
der Beste den ich je gegessen habe. (Ja, man lese und staune, auch ich esse Fisch.)
Sein Dasein zwischen (momentan auf) finnischen Schären zu fristen birgt jedoch auch zwei Nachteile:
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1.Und dies ist der Grund unserer seltenen Posts,) Das Internet macht sich rar. Wir
finden kaum Gelegenheit, und wenn selten lange genug, um ordentlich zu posten.
--> Dafür
haben wir dann später mehr zu erzählen. Seht die Postlosigkeit als Chance auf
spannende Geschichten.
2. 2.Die Mücken. Sich wie Fixer ständig kratzend und voll roter Pustel, ist abendliches Tötungskommando und „Gerda“ abdichten für uns Ritual.
Blutspenden An: Hafenmeisterei Mariehamn
(postlagernd)
Betreff:
Lebenssaft
Falls der Wind es endlich mal richtig macht und wir noch
einen Tropfen Blut im Leibe haben, geht es morgen nach Tortuga! (Eigentlich
Sotunga, auch eine Schäre, wer hätt´s gedacht, jedoch in den Alands auf halbem
Weg zwischen Helsinki und Stockholm.)
Bis dahin:
Viel Erfolg in Schule und Beruf!
P.S.:
Wichtige Fakten:
Wir haben den 60. Breitengrad übersegelt und uns trennen nur
noch ca. 800 Seemeilen vom Heimathafen. Schade.